Heute vor vier Jahren – auf den Tag genau – gab ich die Schulschlüssel ab und damit einen Sack voller Verantwortung, Fremdbestimmung, Druck und Frust. Mein Schlüsselbund ist heute, nach der Kündigung als Lehrerin, um ein Vielfaches leichter und Übersichtlicher, genau wie mein berufliches und privates Leben. Gleichzeitig habe ich heute eine berufliche Situation erarbeitet, die sich wie auf mich maßgeschneidert anfühlt und mir einfach nur Spaß macht und Selbstwirksamkeit vermittelt.
4 Jahre nach der Kündigung als Lehrerin heißt es für mich immer noch: Non, je ne regrette rien!
Die Geschichte meiner Neuorientierung war kein Alleingang, sondern sie ist unsere Familiengeschichte, daher erzähle ich sie auch so:
Nach meiner Kündigung als Lehrerin stieg ich nahtlos in das langjährige Unternehmen meines Partners Frank ein, in dem ich bereits vorher organisatorisch präsent gewesen war: eine private Musikschule für Rock- und Popmusik in unserer Wahlheimat, dem Rheinland. Seit meiner Jugend hatte ich immer aktiv in Rockbands gespielt und nun als Co-Leitung in der Musikschule zu arbeiten passte einfach zu mir. Hier lernte ich, was es heißt, mit einem Dientsleistungsunternehmen selbstständig zu sein, lernte die Vorzüge zu schätzen und die Herausforderungen einzuschätzen.
Alles startete im Februar 2014 mit meinem pädagogischen Blog „Familie trifft Schule“
Im Februar 2014 startete ich einen klassischen Lehrerblog unter dem Namen Familie trifft Schule, mit dem ich über die Jahre mehrere hunderttausend Besucher verzeichnen konnte, die auf der Suche nach Informationen zum Lehrerausstieg bei mir landeten. Ich hatte nämlich die Schnapsidee gehabt, die Leere im Internet bezüglich Lehrerausstieg mit meinen Erfahrungsberichten und Rants zu füllen. Damit traf ich anscheinend den Nerv vieler Kollegen in ähnlichen Situationen, die zahlreich kommentierten, mich anschrieben und Austausch suchten. Seit dem ist meine Seite stark gewachsen und aus Familie trifft Schule ist 2019 isabellprobst.de geworden. Ich bin stolz, nun mit meinem Klarnamen für das zu stehen, was ich seither aufgebaut habe. Im Blog schreibe ich jedoch immer noch unter meinem urspünglichen Pseudonum „textourette“. Nostalgie, irgendwie… 🙂
Zum Coaching kam ich über meine Leser/innen, die mich zunehmend für Auskünfte und Ratschläge kontaktierten.
Meine heutige Tätigkeit als Expertin für Lehrerausstieg wurde mir von den zahlreichen LeserInnen meines Blogs auf dem Leib geschrieben, die sich seit 2015 vertrauensvoll mit Fragen und der Bitte um Unterstützung an mich wenden. Ich begann mich nämlich immer mehr reinzuknien, Dinge zu recherchieren, Leute miteinander kurzzuschließen, herumzutelefonieren, etc. Von 2015 bis Mitte 2018 tat ich das „nebenher“ und unendgeldlich. Mittlerweile nimmt es jedoch so viel Raum ein, dass ich meine gesamte Tätigkeit darauf verlagert habe. Bis heute durfte ich viele LehrerInnen in dieser schwierigen Lebensphase begleiten und meine Expertise in Fragen von (Beamtentums)ausstieg und Lehrer-Umorientierung erweitert sich im Zuge dessen stetig.
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Heute habe ich eine Menge Wissen und Erfahrungen zum Thema Lehrerausstieg gesammelt und mir ein Expertennetzwerk aufgebaut.
Außerdem konnte ich in Sachen Selbstständigkeit einem langjährigen Profi auf die Finger schauen: meinem Mann und Businesscoach Frank Probst *hier romantische Hintergrundmusik* 😉 Mittlerweile verfüge ich über ein gut ausgebautes Netzwerk zu Anwälten, Gründerberatung, ehemaligen Aussteigern, etc. und habe mein Coachingangebot professionalisiert. Ich weiß genau wie es ist, als LehrerIn am Scheideweg zu stehen und sich damit allein zu fühlen. Meine Motivation und tiefes Anliegen ist es, meinen Klienten die Hilfestellung zu leisten, die ich damals vermisste. Eine zusätzliche Hilfe ist mir dabei meine fundierte Beratungslehrerausbildung (Danke, lieber Ex-Dienstherr 😉 ).
Diese beruflichen Stationen habe ich in den letzten 5 Jahren durchlaufen:
Da Frank, von Haus aus BWLer, über unser eigenes Unternehmen hinaus auch als freier Unternehmensberater tätig war, kam ich schon früh in Kontakt mit dem Gründerthema und entwickelte den Mut, neben der Musikschule auch noch in anderen Branchen Erfahrungen als Selbständige zu sammeln. 2015 bis 2017 gab ich so als Freiberuflerin Nachhilfe und gestaltete als Gewerbetreibende Webseiten für Businesskunden. Gleichzeitig nahmen über meinen Blog immer mehr potenzielle AussteigerInnen mit mir Kontakt auf, die ich ehrenamtlich beriet und mich immer tiefer ins Thema einarbeitete.
Unsere Musikschule für Pop- und Rockmusik verkauften wir 2018 als gesundes Unternehmen: Familie ging uns vor.
Unsere Schule ließen wir gemeinsam weiter wachsen und haben sie mittlerweile als gesundes Business mit 17 angestellten Lehrkräften verkauft. Auch heute sind wir noch hin und wieder dort auf Veranstaltungen präsent, helfen hier und da mit und pflegen die alten, lieb gewonnenen Kontakte. Es war ein tolles Kapitel, auf das wir gerne zurückschauen. Dennoch fiel unser Entschluss zum Verkauf. Der Grund dafür war ein schöner: Wir sind 2017 Eltern geworden und unser kleines Persönchen stellte uns vor die Aufgabe, unser Leben zu vereinfachen und in allen Lebensbereichen die Frage nach dem Wesentlichen zu stellen. Bis in die Abendstunden in der Musikschule dafür zu sorgen, dass der Laden läuft, ein Musiker-, Veranstalter- und Dienstleisterleben zu führen, das ist macht Spaß, aber war auf Dauer kein Familienmodell für uns.
Wir konzentrieren uns beruflich auf unsere wesentlichen Werte und Ziele und fahren gut damit.
Seit dem konzentrieren wir uns auf zwei Prioritäten, die unsere Werte zusammenfassen und sich gut in Einklang bringen lassen: 1. unsere Familie und 2. anderen Menschen auf dem Weg in die berufliche Freiheit zu unterstützen, den wir selbst bereits gegangen sind. Für mich lag es auf der Hand, das Lehrercoaching, das ich seit Jahren bereits ehrenamtlich betrieb, zu professionalisieren. Frank fokussierte sich erfolgreich voll auf seine Gründerberatung, die er zuvor nebenberuflich betrieben hatte. Dass ein Teil meines Angebotes sich heute spezifisch darauf ausrichtet, Lehrer/innen auf dem Weg in die Selbständigkeit begleiten, kommt also nicht von ungefähr. Ich plane derzeit, nach Abschluss meines Buches ein spezifisches Selbstständigenprogramm für meine KlientInnen zu entwickeln. Damit halte ich euch auf dem Laufenden 🙂