Wer könnte einem Lehrer mit Bammel vor einem außerschulischen Bewerbungsprozess bessere Tipps geben, als ein Profi, für den Personalwesen, Bewerbungen, Ausschreibungen, Jobsuchen und -finden und Karriereplanung zum täglich Brot und Inhalt der eigenen Arbeit gehören?
Genau das ist bei meinem heutigen Gast der Fall!
Profitipps für eine erfolgreiche Suche und Bewerbung auf Berufsalternativen als Lehrer
Bastian Hughes ist im Podcast Universum als “Berufsoptimierer” unterwegs und gibt wertvolle Tipps und Erfahrungen für all jene weiter, die sich karrieretechnisch weiterentwickeln möchten, handfeste Bewerbungstipps suchen und im Beruf ihren Platz suchen. Warum sollte man ihm zuhören? Bastian ist selbst studierter Betriebswirt und hat 10 Jahre im Personalwesen, insbesondere im Recruiting gearbeitet. Darum weiß er heute in seiner Tätigkeit als Karrierecoach ganz genau, was diejenigen sehen und hören wollen, die bei Bewerbungsgesprächen am Entscheidungshebel sitzen. Denn ER war jahrelang genau diese Person.
Das hat mich brennend interessiert, denn als Lehrer kennt man diese Fremdsicht in der Regel ja nicht und es ist für viele von uns wie Glaskugellesen, wie man sich denn wohl außerhalb von Schule bewirbt. Insbesondere mit seiner Lehrerhistorie.
Genau das wollte ich von Bastian wissen und unser Gespräch enthält somit viele hilfreiche und sofort umsetzbare Tipps und Strategien für deinen Orientierungsprozess, für deine Jobrecherche und auch ganz konkret, für deine Herangehensweise an Bewerbungsverfahren.
In unserem Gespräch erfährst du:
- Wie Recruiter und Personaler arbeiten und worauf sie achten.
- Wie du Social Media für deine Berufsorientierung nutzen kannst.
- Welche Haltungen und Strategien hilfreich sind, um dich aus deinem Sicherheitsfilm und deiner Passivität herauszuholen.
- Wie weit das Arbeitsamt helfen kann. Und wie weit nicht.
- Warum du in der Schulperipherie beginnen solltest, nach Berufsalternativen zu suchen.
- Wie du dein Umfeld in deine Suche nach Berufsalternativen einbindest.
- Warum kein Personaler Lust hat, dein dreiseitiges Anschreiben zu lesen.
- Wie du deinen Berufswechsel und deine Qualifikation für andere Branchen in Bewerbungsunterlagen und -verfahren präsentierst.
- Warum es sekundär ist, DASS du LehrerIn warst, aber primär von Interesse, WIE du LehrerIn warst.
3 Responses
Der Podcast war wirklich sehr spannend und auch motivierend, allerdings steht für mich die Frage im Raum, wie es mit denjenigen ist, die noch nicht so lange als Lehrer bearbeitet haben. Ich habe zum Beispiel nur ein halbes Jahr als Vertretungslehrerin gearbeitet und bin dann ins Referendariat gegangen, welches ich nach fünf Monaten abgebrochen habe. Habe ich da überhaupt Möglichkeiten als Quereinsteiger? Ich habe zwar auch die Skills während des Studiums, eines langen Praktikums, des Lehrauftrages und der fünf Monate Referendariat erlernt und angewendet, aber es sind eben keine 10 Jahre oder mehr.
Hallo Yvonne, klar hast du Möglichkeiten. Deine Situation hat ja den riesigen Vorteil, dass du noch jung bist, noch nicht festgefahren. Dir stehen 1000 Wege offen, insbesondere weil du dir wahrscheinlich nicht zu schade bist, mit Trainee Status einzusteigen und etwas anderes zu machen. Viele ältere Lehrer haben sich einen entsprechenden Lebensstandart aufgebaut (und ein sehr unflexibles Mindset zugelegt), was solche Neuanfänge viel schwieriger macht.
Viele Grüße
Danke für die Antwort.
Jung bin ich leider nicht mehr, weil ich erst spät studiert habe und mit Kind & Co auch nicht sehr flexibel. Leider eignet sich nichts aus meinem bisherigen Lebenslauf, um irgendwo „schnell“ einzusteigen, falls das die nächste Frage wäre. Mein Lebenslauf ist etwas unstet und unterbrochen durch vielerlei Dinge. Daher kann ich weder das eine (Erfahrung als Lehrerin) noch das andere (Flexibilität durch Jugend und Ungebundenheit) für mich verbuchen.
Es ist auch nicht so, dass ich nicht neustarten will, aber es ist eben mit einigen Hürden verbunden. Momentan spiele ich mit dem Gedanken, Plan B umzusetzen: Ein Zweitstudium. Bei mir drängt sich nur die Frage auf, was das wieder für ungewollte Nebeneffekte auf meinen beruflichen Werdegang hat. Jemand der so viele Brüche im Lebenslauf hat, mit 40 noch keine nennenswerte Berufserfahrung, dann noch mal studieren und mit 43-45 dann auf Jobsuche … das wird verdammt schwierig.
Unabhängig davon: Nicht nur Arbeitnehmer setzen zuweilen gerne auf Sicherheit, sondern Firmen auch. Ich denke, manchmal noch in sehr viel höherem Maße. Da stehen dann viele Fragen im Raum. Warum wurde mit der Ausbildung nicht gearbeitet (hatte mal eine gemacht, damit aber keine Arbeit gefunden und dann ein Kind bekommen, Elternzeit etc.), warum erst so spät studiert, warum erst so spät festgestellt, dass es doch nicht das Richtige war, warum dann evt. nochmal studiert, warum, warum, warum … ? Beruflich habe ich einfach keine „Erfolge“ zu verzeichnen. Das ist ein Weg nicht nur steinig, sondern ein Himalaja.