Leseempfehlung! 

Als Lehrer an einem Gymnasium im traditionellen Akademikerstadtteil hat man es beizeiten nicht leicht. Wenn der Nachwuchs nicht abschneidet wie erwünscht sind die Lauffwege zum Anwalt kurz. Oft sitzt gar einer im heimischen Arbeitszimmer… Da heißt es Rechenschaft ablegen, Klassenbücher offenlegen, Unterrichtsprotokoll führen, Beobachtungen verschriftlichen, Rechtfertigungsgespräche was das Zeug hält. Und das auch gerne bei der unliebsamen 3 statt der 2, die das Kind nach eigenem Empfinden doch verdient. Hier werden auch beste Berufsqualifikationen und jahrelange Erfahrung in Frage gestellt, wenn das Urteil des Pädagogen anders ausfällt als das Elterliche. Denn was ist schon ein Lehrer mehr als ein fußvölkischer Dienstleister, der den Nachwuchs auf Händen zur Hochschulreife zu tragen hat? Und wehe wenn nicht.

Dieser treffende Artikel aus der Süddeutschen beschreibt das Phänomen, das sich in den letzten Jahren zugespitzt hat: http://www.sueddeutsche.de/bildung/schul-streitigkeiten-wenn-eltern-mit-dem-anwalt-kommen-1.1800034